Konrad Wolf (20.10.1925 – 7.03.1982)
Zum 100. Geburtstag
Konrad Wolf in Lehnitz
Konrad Wolf ist uns sehr nah. Seit vielen Jahren begegnen wir seinen Spuren im Haus der Eltern in Lehnitz, das als Gedenkstätte, Museum und Literaturhaus lebendig auch von der Familiengeschichte erzählt. Kinderzeichnungen und Fotos von Konrad, mit seinem Bruder Markus beim Schachspielen in Moskau, die Mutter Else mit Koni im Arm, der Vater Friedrich mit Sohn auf der Île-de-Bréhat, Konrad und Markus als Familienväter auf der Terrasse und viele Fundstücke, die sich immer wieder neu entdecken lassen.
Besucher sind sehr interessiert an der Geschichte des erfolgreichen Regisseurs und langjährigen Präsidenten der Akademie der Künste, dessen Filme sie berührt und nachdenklich gemacht haben. Immer wieder die Frage: Wie würde sich Konrad zu den heutigen Verhältnissen äußern? Wie würde sich der junge Sowjetsoldat und spätere Teilnehmer der Berliner „Begegnung zur Friedensförderung“ von Künstlern aus Ost und West zu Krieg und Frieden stellen? Sein Weg führte mit der Front in den Reihen der Roten Armee vom Kaukasus durch die Ukraine und Polen nach Deutschland, um dem Faschismus und dem Krieg ein Ende zu bereiten. Stationen waren auch Majdanek, Warschau, Sachsenhausen.
Konrad Wolf starb mit nur 52 Jahren, im Bewusstsein gesellschaftlicher Defizite zum sozialistischen Ideal, ohne dessen Niedergang bis zum Verlust seiner schwer erworbenen Heimat DDR in Deutschland erleben zu müssen.
Filmografie:
Einmal ist keinmal, 1955
Lissy, 1956
Genesung, 1956
Sonnensucher, 1958
Sterne, 1959
Leute mit Flügeln, 1960
Professor Mamlock, 1961
Der geteilte Himmel, 1964
Der kleine Prinz, 1966
Die Ermittlung (Theateraufzeichnung), 1966
Ich war neunzehn, 1968
Goya – oder der arge Weg der Erkenntnis, 1971
Der nackte Mann auf dem Sportplatz, 1974
Mama, ich lebe, 1976
Solo Sunny, 1980
Busch singt, 1982
Texte, Projekte und Termine zum 100.
In diesem Jahr wäre Friedrich Wolfs Sohn Konrad Wolf 100 Jahre alt geworden. Aus diesem Anlass hat die DEFA-Stiftung seinen Film "Solo Sunny" in 4K digital restauriert, für den Renate Krößner 1980 den Silbernen Bären erhielt. Mit dieser Version wurde die diesjährige Berlinale Classics www.berlinale.de/en/2025/programme/202506106.html eröffnet.
Auch hat die DEFA-Stiftung zum Konrad-Wolf-Jahr 2025 eine Webseite mit vielen informativen Artikeln gestaltet: www.defa-stiftung.de/stiftung/aktuelles/konrad-wolf-100
Diese Texte sind auch im Journal der DEFA-Sriftung Nummer 7 "Leuchtkraft 2024" veröffentlicht: www.defa-stiftung.de/defa/publikationen/buecher/leuchtkraft-2024-journal
Dort auch Konrad Wolfs Biografie: www.defa-stiftung.de/defa/biografien/kuenstlerin/konrad-wolf/
sowie Infos zum Konrad-Wolf-Jahr 2025: www.defa-stiftung.de/stiftung/aktuelles/konrad-wolf-100/mit-konrad-wolf-durch-das-jahr-2025/
Konrad Wolfs letztes Filmprojekt "Busch singt" wird am Mittwoch, 21. Mai um 18.30 h im Theater im Palais vorgestellt: www.theater-im-palais.de/event/busch-singt/
Unsere Buchempfehlung:
Mit freundlicher Genehmigung der Autoren Antje Vollmer und Hans-Eckardt Wenzel lesen Sie hier einige kurze Auszüge aus dem Buch „Konrad Wolf – Chronist im Jahrhundert der Extreme“:
"Konrad Wolf - Chronist der Jahrhunderte"
Gerade erschienen: In der kleinen Publikationsreihe „Spuren“ der Friedrich-Wolf-Gesellschaft Heft 1
Konrad Wolf
Die Bitternis des Krieges
Auszüge aus Tagebüchern, Briefen, Erinnerungen zu Fotos verlassener Gräber gefallener sowjetischer Soldaten.