Veranstaltungen

Veranstaltungen der Friedrich-Wolf-Gesellschaft

Unsere Veranstaltungen und Lesungen finden in den Monaten Mai bis September bei schönem Wetter im wunderschönen Garten des Hauses Alter Kiefernweg 5 in Lehnitz statt, ansonsten in der  Bibliothek des Wohnhauses von Else und Friedrich Wolf.

Wichtiger Hinweis: Da die Anzahl der Plätze begrenzt ist, bitten wir um Voranmeldung zu unseren Veranstaltungen. (siehe Menü oben).

Bitte melden Sie sich mit dem folgenden Formular an:

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Lehnitzer Lesung und Gespräch
16.02. Sonntag | 15:00
Literaturhaus Friedrich Wolf
Alter Kiefernweg 5
Oranienburg (OT Lehnitz)
03301-524480
Regina Scheer

Bittere Brunnen

Hertha Gordon-Walcher und der Traum von der Revolution

Eine Alternative zum Kapitalismus ist möglich, eine Welt ohne Krieg, Armut und Ausbeutung: davon ist die junge Jüdin Hertha Gordon, später Walcher, überzeugt. Hautnah erlebt sie 1917 den großen Traum von der Revolution, aber auch deren letztendliches Scheitern und das schmerzhafte Ende der Illusionen mit.

Regina Scheer führte über viele Jahre Gespräche mit Hertha Walcher (1894‒1990) und bietet in ihrem Buch einen außergewöhnlichen, sehr privaten Blick auf eine beeindruckende Frau, die heimlich nach Moskau reiste, um Dokumente zu überbringen, und dort Lenin und Stalin begegnete; die Spezialistin in der Herstellung von Geheimtinte war, deren Weggefährten Rosa Luxemburg, Clara Zetkin, Wilhelm Pieck, Bertolt Brecht, Willy Brandt hießen.

Einfühlsam erzählt Scheer von einer außergewöhnlichen Frau und einem entbehrungsreichen Leben im Dienst einer großen Idee, von unzerstörbarer Hoffnung, von Verbundenheit und Hilfsbereitschaft, aber auch von erbittertem Streit unter Menschen, die doch das gleiche Ziel verfolgen.

Regina Scheer

Die 1950 geborene Schriftstellerin studierte Theater- und Kulturwissenschaft an der Humboldt-Universität zu Berlin, arbeitete in den 1970er Jahren für die Studentenzeitung Forum und 1980 bis 1990 bei der Literaturzeitschrift Temperamente. Sie schrieb mehrere Bücher zur deutsch-jüdischen Geschichte, veröffentlichte 2014 ihren ersten und preisgekörnten Roman, „Machandel“, 2019 „Gott wohnt im Wedding“.

„Bittere Brunnen. Hertha Gordon-Walcher und der Traum von der Revolution“, erschienen bei Penguin, wurde 2023 mit dem Preis der Leipziger Buchmesse ausgezeichnet.

© Kathrin Burghardt
Buchcover "Bittere Brunnen" der Autorin Regina Scheer
Berliner Filmmontag im Toni
03.03. Montag | 18:00
Kino Toni & Tonino
Antonplatz 1
13086 Berlin - Weißensee
(030) 92 79  12 00
Berlin im Film I. Halbjahr 2025

He, Du

(DEFA 1970, s/w, 97 min)
Gesprächspartner: Annekathrin Bürger; Einführung und Moderation: Paul Werner Wagner

Ellen, 28 Jahre jung, ist Lehrerin. Voller Idealismus versucht sie, gegen die Routine von Kollegen und Eltern anzugehen. Als sie den Onkel eines ihrer Sorgenkinder kennenlernt, wird Ellens Gefühlsleben
heftig erschüttert. Obwohl der Mann so gar nicht ihrem Ideal entspricht, fühlt sie sich doch zu ihm hingezogen. Der Film war das Regiedebüt des beliebten Schauspielers Rolf Römer, dem Ehemann von Annekathrin Bürger, die mit ihrer darstellerischen Leistung dem Film ein Gütesiegel verleiht.

Eine Veranstaltung der Friedrich-Wolf-Gesellschaft und Kino Toni

  Mit freundlicher Unterstützung durch     

Lehnitzer Lesung und Gespräch
Brandenburgische Frauenwoche 2025
16.03. Sonntag | 15:00
Literaturhaus Friedrich Wolf
Alter Kiefernweg 5
Oranienburg (OT Lehnitz)
03301-524480
Anlässlich der Brandenburgischen Frauenwoche 2025 und im Jahr des 125. Geburtstages der Schriftstellerin:

Anna Seghers

Geschichten von Frauen
Lesung der Schauspielerin Inga Bruderek

Marie geht in die Versammlung – sie könnte auch heim gehen, nach Hause. Ihr Körper ist müde, schwer und ausgeleiert und eigentlich könnte sie auch mit ihren zwei Bananen in Zeitungspapier nach Hause gehen, es könnte ein schöner, ein ruhiger Abend werden. Aber Marie geht in die Versammlung ...
Zum Beeindruckendsten im Werk Anna Segehers gehören ihre Frauengestalten: Marie Ziegler, Agathe Schweigert, Katharina, Marta Emrich oder Luisa aus Haiti. Ihre Geschichten umspannen Jahrhunderte. Sie erzählen von ihrem Hunger auf Leben und von der Sehnsucht nach Glück, von gefährdeter Liebe, vom Mut, menschlich zu sein und sich selbst treu zu bleiben. Es sind Geschichten von mutigen Frauen; von Frauen, die sich weigern, die ihnen zugedachte Rolle zu übernehmen. Aber auch von Frauen, die ihr freudloses Dasein tatenlos hinnehmen. Diese Frauen sind keine Heldinnen, sie leben ein unspektakuläres, gewöhnliches Schicksal wie unzählige neben ihnen. In der Kraft der Schwachen bewahren sie ihre Würde, auch wenn sie zerrieben werden vom politischen Terror ihrer Zeit.

Im Jahr 2025 jährt sich der Geburtstag Anna Seghers zum 125. Mal. Anna Seghers ist den meisten durch „Transit“ und „Das siebte Kreuz“ bekannt, dabei lohnt es sich, einen Blick in ihre „Frauengeschichten“ zu werfen. Die Schauspielerin Inga Bruderek liest aus: „Der Ausflug der toten Mädchen“, „Das Schilfrohr“, „Marie geht in die Versammlung“ und anderen Erzählungen.

Mit freundlicher Genehmigung der Anna-Seghers-Stiftung, vertreten durch die Gustav Kiepenheuer Bühnenvertriebs GmbH, Berlin www.kiepenheuer-medien.de.

Eine Kooperationsveranstaltung der Friedrich-Wolf-Gesellschaft und der Stadt Oranienburg.

                                                                

Fotocollage: © Luise Galm
Lehnitzer Lesung und Gespräch
23.03. Sonntag | 15:00
Literaturhaus Friedrich Wolf
Alter Kiefernweg 5
Oranienburg (OT Lehnitz)
03301-524480
Volker Braun

Fortwährender Versuch, mit Gewalten zu leben

Ein Essay mit autobiografischen Bezügen
Moderation: Hans-Dieter Schütt

»Früher hätte man die Welt verlassen können, einfach die Zelte abbrechen können, jetzt gibt’s keine Anderwelt mehr, wir sind im Überall.« Mit geschärftem Blick für die Zusammenbindung der Welt und bekannter sprachlicher Virtuosität nähert sich Volker Braun in seinem neuen Prosaband den großen Fragen, die in die Zukunft reichen: Was macht unser heutiges »Überall« aus? Welchen Gewalten ist es ausgesetzt? Und was passiert, wenn die Gegner nicht mehr Staaten sind, sondern Stürme? Seine Bewegung führt auf die eurasische Landmasse, in das Berliner Liquidrom sowie in den Schlosspark Niederschönhausen, wo ihn die Stimmen seiner Begleiter umgeistern.
Volker Brauns »Versuche« über die Abgründe und Widersprüche unserer globalisierten Welt überraschen in ihrer Vielschichtigkeit und brillieren in ihrer Sprachgewalt.

Ob koloniale Raubkunst im Humboldt-Forum, Corona-Pandemie oder Flüchtlingspolitik – wie kaum ein anderer beobachtet Volker Braun seine Gegenwart, die er durchforstet, angreift, deren literarische und kulturelle Traditionen er aufzeigt, ohne je die Hoffnung auf Veränderung aufzugeben.

Volker Braun (*1939) ist noch immer einer der maßgeblichen und produktivsten deutschen Autoren der Gegenwartsliteratur. Während sein mannigfaltiges Werk weiter wächst, ermöglichen Archivmaterialien neuerdings ein erweitertes Verständnis seines künstlerischen Schaffens.

© imago/gezett
Berliner Filmmontag im Toni
07.04. Montag | 18:00
Kino Toni & Tonino
Antonplatz 1
13086 Berlin - Weißensee
(030) 92 79  12 00
Berlin im Film I. Halbjahr 2025

Sonnenallee

(D 1999, fa, 92 min)
Gesprächspartner: Leander Haußmann und ein Überraschungsgast; Einführung und Moderation: Paul Werner Wagner

Der 17-jährige Michael lebt in der Sonnenallee, deren längeres Ende im Westen und deren kürzeres Ende im Osten der Stadt liegt. Michael träumt davon, ein großer Popstar zu werden. Politik ist ihm eher egal. Sicher weiß Michael nur, dass er in Miriam verliebt ist. Für sie würde er alles tun. In seinem Kinodebüt versucht der Theaterregisseur Leander Haußmann, das Lebensgefühl im Ostberlin der 1970er Jahre einzufangen. In dem Film wird auf humoristische Weise das Leben Jugendlicher in Ost-Berlin bzw. an der Berliner Sektorengrenze im Jahr 1973 geschildert.

Eine Veranstaltung der Friedrich-Wolf-Gesellschaft und Kino Toni

  Mit freundlicher Unterstützung durch     

Berliner Filmmontag im Toni
05.05. Montag | 18:00
Kino Toni & Tonino
Antonplatz 1
13086 Berlin - Weißensee
(030) 92 79  12 00
Berlin im Film I. Halbjahr 2025

Jahrgang 45

(DEFA 1966/90, s/w, 94 min)
Gesprächspartner: Jürgen Böttcher und Prof. Dr. Michael Grisko; Einführung und Moderation: Paul Werner Wagner

Ein junges Pärchen aus dem Prenzlauer Berg steht vor der Trennung. Besonders Al, Automechaniker und Motorradliebhaber, leidet unter der Enge der gemeinsamen Wohnung. Er ist auf der Suche nach dem Sinn des Lebens und dem eigenen Ich. Präzise, fast dokumentarisch anmutende Schilderung eines Ehealltags. Der Film wurde im Frühjahr und Sommer 1966 an Originalschauplätzen in Berlin gedreht. Er fiel dem 11. Plenum des ZK der SED zum Opfer und wurde verboten. Ein lyrischer Film mit poesievollen Alltagsimpressionen aus dem Milieu vom Prenzlauer Berg.

Eine Veranstaltung der Friedrich-Wolf-Gesellschaft und Kino Toni